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AutorenbildKarla B.

Akute Psychose: Einfach nur verwirrt oder in sich Logisch? Teil 1

Aktualisiert: 6. Okt.


Rückblick (davor):


Vor einem Jahr waren wir dahinter...


"Wir/Ich sind wieder hier.

Wir/Ich waren nicht da.

Wir sind immer noch hier.

Waren wir denn je weg?

Wir/Ich waren irgendwo dahinter.

Wir gehen doch nie vollständig.

Wir bleiben zu Teilen immer da.

Wir bleiben manchmal zeitgleich innerhalb und außerhalb.

Das ist doch normal für uns!

Ja für euch ist das normal, für mich stand ich dahinter und war nicht da."


Im Anschluss an diese Phasen waren wir immer wieder in unserer normalen, dissoziativen "Viele Strukturiertheit" angekommen, doch dann ist uns neulich plötzlich alles von Innen nach Außen gekippt...


Dieses Jahr war komisch, bzw. es war schon komisch zum Ende des letzten Jahres hin.

Was heißt komisch? Vielleicht nicht komisch sondern einfach überfordernd und komisch ist dann wohl eher unsere Wahrnehmung von Zeit und Raum um uns herum, die abbrechend ist, Ereignisse weggleiten lässt und in welcher wir Anteilig dahinter sind und auch mal hinterherlaufen müssen. In welcher wir hinter Zeit und Raum in uns selbst sind. Das passiert uns häufig bei Stress und dieses Jahr war außerordentlich stressig für uns.


Ich/Wir waren ständig unter dieser Kuppel und während wir gleichzeitig nicht fühlten und davon an anderen Stellen überflutet wurden - nach außen hin wahlweise ein zerschelltes Wrack oder eine blühende Wüstenblume waren - passierte so einiges um uns herum was immer neue Wasser- oder Lavamassen anschob über uns hereinzubrechen.


Dringend nötig erschien da ein "doppelter" Urlaub, angefangen mit ein paar Tagen an der See in Deutschland, in einer Gartenlaube. Ein paar Tage im Anschluss würden wir und unser Mann für zwei Wochen in die Sonne fliegen.

Perfekt...


Doch dann wurde unser System von einem Ereignisses kurz vor unserem Doppelurlaub so erschüttert, dass wir nicht mehr Schlafen konnten. Während des Vorurlaubs an der See ging es dann urplötzlich in das über, was wir hier für diese Nacherzählung als den Anfang sehen:



----- Folgende Abschnitte können auf Menschen mit psychotischen und / oder Gewalt Vorerfahrungen triggernd und für einige nicht Betroffene eventuell verstörend wirken. ----


Unsere Akut polymorphe Psychose Anfang:


Man könnte sagen, dass die Ereignisse dieses Jahres in einem elementaren und spirituellem Weltuntergans-szenario gipfelten und das würde vermutlich völlig übertrieben klingen....

War es aber nicht.... Nicht für uns.... auch wenn die reale Welt natürlich nicht untergegangen ist, so hat sich doch innerhalb einer sehr fluiden akuten Psychose unsere sonst innere Welt nach außen gekehrt. Andersherum hat sie sich so verdreht, dass wir auf einmal schutzlos an einem inneren/äußeren "Sicheren Ort" gefangen waren, der gerade dem vermeintlichen "Weltuntergang" unterlag, während das ganze eigentlich ein großer "Flash Back-" und "Retraumatisierungs-haufen" war.


Häääääää? Ja ich weiß das klingt verrückt und so wirken psychotische (wahnhafte) Zustände auch nach außen, aber eigentlich ist es doch ganz logisch und die Bildsprache die wir hier verwenden entspricht realen inneren Abbildern, die so in unserer inneren Welt passieren. Psychotisch und damit so richtig chaotisch wurde es bei uns erst dann, als die inneren Bilder mit der äußeren Realität den Platz tauschten und die Innen- und Außengrenze auf dem Kopf standen.


Es war unsere erste Psychose die wir/ich erlebten. Es kippte schnell aus einer Phase hoher Spiritualität und Einheitserleben mit der Welt, in ein sehr beängstigendes Erleben. Gleichzeitig hatte es irgendetwas vertrautes, weil es in uns an den sicheren Plätzen immer schöner und sicher war als im Außen. Aber wenn das Innen auf einmal außen erscheint und das Außen sich innen anfühlt, dann fühlten wir uns schutzlos, grenzenlos und ausgeliefert, während wir uns im Außen wähnten. Dabei wurden wir damit konfrontiert, dass das Universum entschieden hatte die Erde zu zerstören, weil sie zu viel geworden war und die Menschen auf ihr zur Last. Deshalb war ein Meteorit dabei auf "unsere" Erde zu krachen und uns auszulöschen.


Puhhhh...... kurz Lufthohlen.... Was sagt denn das über unser Innen aus?

Eine Übersetzung der Bildsprache nach Innen lautete in unserem und diesem Fall einfach: "Es stürzen zu viele Infos auf uns ein, wir können uns vor Erkenntnissen in uns nicht retten. Wir zerstören uns selbst, indem wir in diesem Moment zu viel in uns sehen und wir können das nicht fassen, begreifen, verarbeiten und ertragen. Wir haben Angst davor, dass wir uns selbst zerstören, weil wir dagegen nicht ankommen können. Wir haben das Gefühl sterben zu müssen, wenn wir zu viel sehen. Die Flut an Erkenntnissen scheint uns mächtiger als wir selbst."


Unsere innere und äußere Welt standen einfach Kopf und spiegelten sich gegenseitig wieder.


Natürlich konnten auch nur "Wir" die Erde retten, indem wir sie durch Gedanken und Worte umprogrammieren, sowie die Zeit mit Hilfe einer Sanduhr stoppen und zurückdrehen konnten (Größen- und Beziehungswahn). Die Sanduhr haben wir im Wahn dann die Treppe heruntergeworfen und zerstört, weil sie uns zu mächtig erschien und wir nicht wollten, dass sie in falsche Hände gerät.

Weiter dachten wir (im Außen), dass wir die Welt vor den ganzen Anderen unwissenden Menschen, welche unabsichtlich oder absichtlich (weil sie nicht anders und besser können) diese Welt zerstören, retten können. Wir wollten "die Mächtigen" im Universum überzeugen, dass wir "Gut" sind, damit sie die Erde nicht mehr zerstören müssen und "das Mächtige" wieder Vertrauen in Menschen fassen kann, auf den Meteoriten oder weitere Plagen verzichtet und zur Ruhe kommt und so weiter und so fort....


Übersetzt versuchten ein paar von uns verzweifelt Wege zu finden, um uns im Innen an einen tragbaren Punkt zurückzusetzen und wenn das nicht ginge, dann doch zumindest zu verhindern, dass wir uns selbst zerstören, durch eine Macht in uns, welche wir nicht verstehen konnten, welche aber genug Kraft hatte uns Wahnsinnig zu machen. Wir taten alles dafür, dass dieser Teil uns Vertrauen kann, damit wir uns nicht selbst zerstören (müssen).


Wir litten zu dem Zeitpunkt an einer mittlerweile 5 Tage andauernden Schlafblockade und waren uns anteilig darüber bewusst, dass wir weiter völlig durchknallen würden, sollten wir es nicht schaffen irgendwie in einen Schlaf zu finden, der uns einen realen "Reset" geben und beim Verarbeiten der Menge an Infos helfen würde. Doch wir schafften es nicht alleine und wurden stattdessen immer psychotischer und waren kaum noch ansprechbar von außen. Wir wirkten hoch spirituell, herrisch/einnehmend, zeitweilig kindlich und chaotisch/aggressiv, was wir sonst im Alltag gar nicht sind. Wir produzierten am laufenden Band so genannte "Fehlhandlungen", handelten grob fahrlässig gegenüber unseren Katzen und wir stellten auch das Essen und Trinken ein, denn wir mussten ja die Welt retten und dafür viele Dinge auf einmal tun, bevor alles komplett zerstört wäre. Wir waren in einem permanenten Bedrohungserleben, im Innen und Außen, gefangen.


Es dauerte nicht sehr lange (etwas über einen Tag) bis unser Mann sich verzweifelt bei unserer Therapeutin meldete, diese uns dann einen RTW rief und wir per PsychKG in eine geschlossene Psychiatrie kamen, wo uns vorher niemand kannte.


Vielleicht kann man sich vorstellen, dass Missverständnisse vorprogrammiert waren, denn in der Situation gab es keinen Übersetzer wie hier in der Nachschau: Ich war verdammt dazu mir die Szenen anzusehen, zu wissen was eigentlich gemeint ist, aber nichts sagen zu können, weil ich/wir verdreht und ich außerhalb des Handelns war und lediglich die Szenerie und die Fehlkommunikation zwischen uns und dem Personal beobachtend vernahm. Ich war nicht da, doch gleichzeitig war ich schutzlos außen, wo ich geschützt im Innen, im Dahinter, hätte sein sollen.


Niemals hätte ich gedacht, dass uns das - trotz der Dissoziativen Identitätsstörung -jetzt noch passieren könnte in der geschlossenen Psychiatrie zu landen und dort Zwangsmaßnahmen zu erleben. Zumindest nicht nachdem wir doch Ergotherapeutin geworden sind und selbst für ein paar Jahre in einer geschlossenen psychiatrischen Wohneinrichtung gearbeitet hatten. Dort gab es keine "Time Out"-Räume oder Fixierbetten.



Im 2. Teil geht es um Helfergewalt und unsere Wahrnehmung während wir mit diesem Zustand in der geschlossenen Psychiatrie waren: Akute Psychose: Einfach nur verwirrt oder in sich Logisch? Teil 2 (seelenpuzzle-dis-gedanken.com)

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