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Überforderung

  • Autorenbild: Karla B.
    Karla B.
  • 11. Nov.
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 12. Nov.

Weil ich nicht weiß wo uns der Kopf steht. Weil wir mal wieder in einer Situation gelandet sind, in der es uns zu zerreißen droht, in welcher wir in alle Richtungen gezogen werden und uns ausgeliefert fühlen. In der wir es geschafft haben, nichts richtig machen zu können. Nicht weil die Menschen um uns herum uns schaden wollen, sondern weil wir ihnen nicht schaden wollen. Weil es einigen von uns ein grundlegendes Bedürfnis ist dafür zu sorgen, dass es allen gut geht. Weil einige von uns Bedürfnisse haben die wichtig sind, die aber mit den ebenso wichtigen Bedürfnissen anderer kollidieren. Weil andere von uns, auf uns aufpassen wollen, Menschen wegstoßen wollen, damit wir zur Ruhe kommen können. Weil das dann wieder mit den ersten Bedürfnissen im Widerspruch steht.

Und dann sind da noch die Menschen im Außen. Menschen die uns vielschichtig wichtig sind, denen wir wichtig sind. Menschen denen es auch gerade nicht gut geht. Und ich/wir fühlen uns ihnen verpflichtet, fühlen unsere Verantwortung dahingehend, ob wir sie nun tatsächlich haben oder nicht. Das lässt sich für uns nicht trennen. Wir waren schon immer für alles um uns herum verantwortlich, wenn wir es nicht waren ging es uns noch schlechter.


Es war klar, dass das alles nicht leicht wird. Ich die unseren Mann und die Stabilität liebt, ein anderer Anteil welche schon ewig nach Liebe sucht, darin so oft enttäuscht und u.a. von mir stark begrenzt und ignoriert wurde. Welche immer wieder versucht alle Grenzen zu sprengen und endlich ein Stück weit angekommen zu sein scheint. Die trotz all ihrer Ängste und ihrer Muster, angenommen wird. Und auch ich bemühe mich sie zu verstehen, ihr den Raum zu geben den sie braucht, trotz all meiner Ängste und meiner Muster, die der ihren so sehr widersprechen. Ich versuche es, ich gebe mir Mühe und ich weiß sie versucht auch auf mich zuzukommen. Und trotzdem scheint nichts davon auszureichen.

Komme ich ihr entgegen verliere ich so viel von mir, tut sie das Selbe verliert sie viel von sich. Und die Menschen um uns herum reißen dabei an uns. Nicht mit Absicht, aber trotzdem fühlt es sich so an.

Ich versuche zu ihr zu kommen und spüre die Ängste und den Schmerz, der dabei in meinem Mann entsteht. Wenn sie auf mich Rücksicht nimmt hat sie scheinbar ein ähnliches Problem mit ihrer Liebe. Jede von uns möchte leben, lieben, geliebt werden und sich sicher fühlen. Doch unsere Lebensweisen und die Art der Umsetzung scheinen sich abzustoßen wie zwei gleichgepolte Magnete.


Es fühlt sich an wie:

Wir, diese sich abstoßenden Magnete, versuchen zusammen auf einem schmalen Grad zu balancieren. Auf jeder Seite von uns, ein uns heranziehender gegengepolter Magnet, welcher uns jeweils unterstützen möchte und dabei doch weiter auseinander zieht.

Ich kann nicht wütend darüber sein, das kann nur ein anderer Anteil, aber ich merke die Überforderung in mir und die Impulse von ihm. Die daraufhin herausbrechenden Aggressionen, welche sich beim Gegenüber entladen und gefühlt alles nur schlimmer machen.

Die Menschen an unserer Seite wollen uns nichts Böses. Sie wollen uns unterstützen, aber werden durch eigenen Schmerz und den Mustern mit dem Schmerz umzugehen darin begrenzt. Und sie dürfen ihren eigenen Schmerz haben, dürfen dabei Fehler machen, müssen nicht perfekt sein. Wir lieben und schätzen sie auch damit, aber wir können uns nicht lieben wenn wir nicht perfekt sind, wenn wir es nicht allen recht machen, wenn wir der Auslöser sind für weiteren Schmerz und Verunsicherung oder Hilflos daneben stehen. Wenn ich/wir Bedürfnissen die so nachvollziehbar sind, so berechtigt sind, nicht nachkommen können.


Und ich bin so müde. Ich will die anderen Anteile von uns ausquartieren und ihr eigenes Ding machen lassen. Ich will die anderen Menschen im Außen Menschen sein lassen und einfach nur für mich sein. Alleine sein. Oder nicht allein sein, aber keine Verantwortung haben, nicht vor Bedürfnissen stehen und diese nicht erfüllen zu können, weil ich an einem Limit unserer Ressourcen angekommen bin. Ein Limit, das nicht begrenzt, dass wir nichts mehr schaffen, aber das mich als "Ich" begrenzt. Bei dem ich Angst habe weg zu sein und irgendwann in irgendeiner Zukunft wieder aufzutauchen und zu sehen, dass ein anderes "Ich" für mich weitergelebt hat. Unbemerkt vom Umfeld, weil irgendwer von uns einfach immer weiter macht und wenn sich niemand findet einfach ein neues "Ich" entsteht und das davor scheinbar perfekt Kopieren kann. Ich möchte so gerade nicht weitermachen, möchte auf Stopp drücken, alles einfrieren und Kraft sammeln. Doch das kann ich nicht. Ich kann nicht auf Pause drücken. Ich kann uns nicht einfach überall rausnehmen. Nicht ohne zu verletzen und neuen Schmerz auszulösen, Schmerz in uns, Schmerz im Außen, Schmerz in mir.




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